SWEG wird sich an Ausschreibung um SBS-Verkehre nicht beteiligen

Aufsichtsrat fällt einstimmiges Votum – vor dem Hintergrund des aktuellen Konflikts mit der Gewerkschaft GDL

Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) wird sich an der anstehenden Ausschreibung der derzeit durch die SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) gefahrenen Verkehre nicht beteiligen und damit das Unternehmen SBS nicht dauerhaft übernehmen. Das hat der SWEG-Aufsichtsrat im Rahmen seiner regulären Sitzung am Freitag, 14. Oktober 2022, einstimmig beschlossen. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht“, erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Uwe Lahl, „aber die unkalkulierbaren Streikmaßnahmen der GDL waren der zentrale Grund, so zu entscheiden.“ Zudem hat der Aufsichtsrat nochmals seinen Beschluss bekräftigt, dass die Geschäftsführung keine Verhandlungen über einen Konzerntarifvertrag mit der GDL führen darf. Hintergrund ist der seit dem Sommer andauernde Konflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), die in den Verhandlungen für ein Tarifwerk der SBS einen Konzern-Tarifvertrag für die gesamte SWEG-Unternehmensgruppe fordert. Seit 14. Oktober 2022 (2 Uhr) läuft ein Streik, der noch bis 17. Oktober 2022 (2 Uhr) andauert.

Die derzeit von der SBS gefahrenen Strecken im Stuttgarter Netz/Neckartal wurden bis zum Jahreswechsel 2021/22 von Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH befahren. Da die Abellio-Tochter Insolvenz anmelden musste, hatte die SWEG im Rahmen einer Notmaßnahme das Unternehmen für zunächst zwei Jahre übernommen. Nach der heutigen Entscheidung des SWEG-Aufsichtsrates ist klar, dass es spätestens Ende 2023 zum Wechsel des Eigentümers der SBS kommen wird.